Die Schulanlage, von Wilhelm und Eugen Oscar Fischer 1970-1973 erstellt, fügt sich eindrucksvoll poetisch in die Hanglage von Höngg. Die Pausenflächen und die Bauten inszenieren die Topografie und führen mit raffinierten Übergängen von Ort zu Ort. Auf selbstverständliche Weise finden die äusseren Pausenflächen im Inneren der Bauten ihre Fortsetzung.
Dieser Komposition ist ein Erweiterungsbau auf engstem Raum auf selbstverständliche Weise anzufügen, die Qualitäten erweiternd und sich mit dem Bestand räumlich und funktional vernetzend. Das neue Schulhaus übernimmt charakteristische Merkmale des Bestandes: An der Ferdinand-Hodler-Strasse tritt der Bau niedrig in Erscheinung. Zum Tal hin staffelt sich das Volumen mit horizontalen und vertikalen Versätzen ab, sodass alle Klassenzimmer einen Bezug zur grandiosen Weitsicht auf die Stadt erhalten und sich das Gebäude trotz grossem Raumprogramm gut in die Umgebung integriert. Zum neuen Pausenplatz öffnet sich das Gebäude mit einem einladenden Einzug mit den Eingängen zur Mensa und Schule. Der Logik der Anlage folgend ist der Eingang wie es in den 60-er Jahren üblich war, aus dem inneren der Anlage erschlossen.
Das Gebäude gliedert sich grob in drei Nutzungseinheiten: Das Eingangsgeschoss mit der Mensa und Küche, zwei Obergeschosse mit je einem Unterrichtscluster und die unteren Geschosse mit den Spezialräumen inkl. Lehrerbereich. Der Aussenraum der Mensa liegt ebenerdig auf der Terrasse über der Turnhalle mit schöner Aussicht. Die Klassencluster mit integrierten Aufenthaltsräumen sind eigene in sich geschlossene Einheiten und akustisch abgetrennt. Die versetzte Anordnung der Klassenzimmer und der Aufenthaltsbereiche mit stützenfreien Übereckfenstern ergeben diagonale Blickbezüge im Innern wie auch nach aussen. Dadurch entsteht ein Gefühl von Weite und Grosszügigkeit.
Eine raumhaltige Treppe führt durch die unteren Geschosse mit Werken und Handarbeit über die Bibliothek direkt ins Freie und aktiviert so den unteren Aussenraum.
Der Neubau übernimmt das Thema der Ost-West ausgerichteten Tragstruktur der bestehenden Klassentrakte, deutet diese aber um: Ein hybrider Skelettbau mit Primärskelettstruktur in Beton und Holzrippenverbunddecken erlaubt hohe Flexibilität und ist ressourcenschonend. Eine druckimprägnierte betongraue Holzverkleidung übernimmt die Farbstimmung und Schalungsmaserierung des Betons der Bestandesbauten. Bandfenster mit Übereckfenstern nehmen Bezug auf den Bestand und thematisieren die Aussicht und die Weite des Horizonts.