Erweiterung und Sanierung Schulanlage Allmend
Bülach
Gesamtleistungswettbewerb, 2. Rang
2022
Bauherrschaft: 
Stadt Bülach
Auftraggeber: 
Implenia Schweiz AG
Bauaufgabe: 
Neubau von 12 Unterrichtsräume mit Gruppenräumen und Spezialunterrichtsräumen, Mehrzweckraum, Bibliothek, Lehrerbereich und Tagesstruktur mit Verpflegungs- und Aufenthaltsraum; Neubau Dreifachsporthalle, Sanierung 12 Unterrichtseinheiten inkl. Spezialunterrichtsräumen; Aussenanlagen mit Allwetterplatz, Pausenflächen, Rasenspielfeld.
Baukosten: 
ca. CHF 49 Mio. (BKP 1-9) Gesamtleistungsangebot Implenia Schweiz AG
Mitarbeitende: 
Florian Strohmaier, Nilufar Kahnemouyi
Landschaftsarchitektur: 
Hager Partner AG, Zürich
Visualisierungen: 
Nightnurse Images AG

Das vorgesehene städtebauliche Konzept knüpft an die bestehende Auslegeordnung der Pausenplätze und Freiflächen an und ergänzt diese. Das Neubauvolumen wird in zwei Bauten erstellt, welche jeweils in Ihrer Organisation und Setzung auf die jeweilige Nutzung abgestimmt sind und sich in die städtebauliche Struktur und Massstäblichkeit der bestehenden Anlage und der Nachbarschaft einpassen. Der Schulhausneubau schafft mit zwei diagonal versetzten Gebäudeteilen zwei niveauversetzte Pausenbereiche, die sich den beiden Schulhäusern zuordnen lassen. Diese formulieren gleichzeitig die Adressen und bilden räumliche und belebte Schwerpunkte der Schulanlage. Ein dritter Platz macht den Übergang zum Sportbereich.

Das neue Schulhaus übernimmt das Prinzip der diagonal ineinandergreifenden Körper, wie wir es bei den bestehenden Bauten von Knecht und Habegger Architekten finden – ein typisches Merkmal der 60-er Jahre. Mit diesem Gestaltungsansatz erreichen wir drei Dinge: einen harmonischen städtebaulichen Klang mit dem Bestand, die logische Überwindung des topografischen Versatzes und die Bildung von ablesbaren Clustern für individuelle überschaubare Bezugswelten für die Kleinen.

Die Konstruktion ist in Hybridbauweise angedacht: Innen massiv und die Fassade in tragender Holzkonstruktion. Eine gestrichenen Holzverkleidung mit umlaufende Bandfenstern und einem auskragenden schützenden Vordach lässt das Volumen leicht wirken. Der Kontrast zum Bestand wird im Material gesucht, aber mit den Übereckfenstern wird der Bezug wiederhergestellt. Der warm grünblaue Farbton für das Schulhaus gibt diesem eine eigene Identität ohne beengend oder aufdringlich zu wirken. Der Farbton der Sporthalle ist in der gleichen Art, aber dunkler, mehr graublau, und fügt sich dadurch vor dem landschaftlich starken Element der hohen und dunklen Hecke gut ein. Die Haptik des natürlichen Materials und seine Struktur wirken modern, zeitlos und behaglich. Im Schulhaus sind die Wände und Decken hell gehalten, damit das Tageslicht tief in die Räume eindringt. Natürliche Materialen, wie Holz, Beton und Linoleum bestimmen die Atmosphäre der Innenräume. Farbe wird gezielt dezent und harmonisch eingesetzt. Das Innere der Sporthalle ist vollständig mit Holz verkleidet.

Um das bestehende Schulhaus für die Zukunft optimal nutzbar zu machen sind kleinere Eingriffe notwendig: Der Einbau von zwei Liften, Einbau von Gruppenräumen / neue Raumaufteilungen, die Erneuerung der Haustechnik und die Sanierung der Gebäudehülle. Die Gruppenräume und Lifte  werden mit Sorgfalt und Präzision in die bestehende räumliche Struktur eingegliedert und die Hallen bleiben als solche lesbar.